192,7 x 110,7 x 9,9 mm
364g
7 Zoll IPS
1280×800 Pixel
2 Megapixel (0,3 MP vorne)
Intel Atom Z3735G (1,8 GHz, 2 MB Cache, 4 Kerne)
1 GB RAM
32 GB eMMC (erweiterbar)
3000 mAh
Das HP Stream 7 war sicherlich eines der erfolgreicheren Windows Tablets des letzten Jahres. Wirklich neu ist das Gerät allerdings nicht mehr. Der Grund warum wir dem 7-Zoll Tablet jetzt noch eine Review widmen ist, dass es mittlerweile ein Preisniveau erreicht hat, auf dem es (wieder) richtig interessant wird.
Microsoft bietet über seinen offiziellen Online Shop das HP Stream als Signature Edition (also mit purem Windows 8.1, ohne Bloatware) für nur noch 99 Euro an. In diversen Rabatt-Aktionen war das Gerät zuletzt für unter 80 Euro zu haben. (Wer sich beeilt, erwischt das Angebot womöglich noch). Kann man bei diesen Preisen überhaupt noch etwas falsch machen? Bei 79 Euro bin ich persönlich auf jeden Fall nochmal schwach geworden. Immerhin hat schon die beiliegende Jahreslizenz von Office 365 eine UVP von 69 Euro – da war das Tablet fast geschenkt.
Größe, Handling und Design
Als ich das HP Stream 7 zum ersten Mal auspackte, machte sich aber gleich etwas Ernüchterung breit. Unter einem 7 Zoll Tablet hatte ich mir ein kleines, kompaktes Gerät vorgestellt – und dann halte ich einen richtig fetten Klopper in der Hand. Das HP Stream 7 ist fast einen Zentimeter dick, 360 g schwer und hat einen ziemlich breiten Rahmen, der die Vorteile des kleinen Displays gegenüber 8-Zoll Tablets fast vollständig auffrisst. Ja, ich kann das Gerät beim Lesen prinzipiell in einer Hand halten – wirklich angenehm ist das aber nicht.
Das Design scheint tatsächlich auch auf die zweihändige Haltung ausgelegt, weil dann erstens das Gewicht viel besser ausbalanciert ist und sich zweitens das konisch zusammenlaufende Gehäuse schön an die Handballen schmiegt. Ziemlich praktisch finde ich übrigens den Windows Button, der wie bei den Phones auf der Vorderseite am unteren Display-Rand angebracht ist.
In Sachen Portabilität und Ergonomie verdient sich das Stream dennoch keine Bestnoten, was schade ist, weil sich die mutige Entscheidung auf das ungewohnte 7-Zoll Format zu setzen so nicht richtig auszahlt. Dafür wirkt das Tablet zumindest einigermaßen robust, die Verarbeitung nicht billig. Durch die rundlichen Formen macht das Gerät zudem einen „freundlichen“ Eindruck, auch wenn das Design ansonsten keinen Schönheitspreis gewinnt.
Display
Das Display hinterlässt einen etwas besseren Eindruck. Eine HD-Auflösung von 1280×800 Pixeln ergibt bei 7 Zoll Bildschirmdiagonale eine Pixeldichte von 215 ppi und damit ein schön scharfes Bild. Darüberhinaus ist der Bildschirm des HP-Stream 7 auch ziemlich hell und einigermaßen gut entspiegelt, sodass das Tablet auch unter freiem Himmel brauchbar ist. Die Schwarzwerte sind allerdings nur mittelprächtig und die Farben kommen zuweilen etwas blass daher. Außerdem gibt es einen sichtbar großen Abstand zwischen Bildebene und Display-Glas. Diese Aspekte lassen den User auch hier den „Budget“ Charakter des Gerätes spüren. Für den Preis ist der Bildschirm aber, alles in allem, ordentlich.
Kameras
Die Fotokameras sind für mich bei einem Tablet ehrlich gesagt kein entscheidendes Kriterium, es reicht festzustellen, dass sie vorhanden sind. Beim HP Stream 7 wären das eine (einigermaßen brauchbare) 2 Megapixel Kamera hinten und einer (grottige) 0,3 Megapixel Kamera vorne. Das reicht zur Not für einen Schnappschuss zwischendurch, oder um beim Skype-Chat kurz in die Kamera zu winken – richtig Spaß hat man damit vermutlich aber nicht. Das untenstehende Testfoto war tendentiell eine der besseren Aufnahmen, die mir mit der Hauptkamera gelungen ist.
Leistung und Ausstattung
Die Hardware Ausstattung ist ansonsten mehr oder weniger die gleiche, die man in fast allen günstigen Windows Tablets findet. Ein Intel Atom Z3735G Quad-Core Prozessor mit 1.8 GHz und 1 GB RAM sind technisch eher low-end, für Alltagsaufgaben aber absolut ausreichend. Windows 8.1 läuft (weitestgehend) flüssig, Apps starten angemessen schnell und auch die Games aus dem Windows Store sind durchweg spielbar. Man spürt die Schwächen der Hardware an Kleinigkeiten, etwa wenn der Browser beim Öffnen oder Schließen eines Tabs für den Bruchteil einer Sekunde stockt, oder wenn ein aufwendig animiertes Spielemenü nicht 100% flüssig läuft. Wirklich störend ist das alles aber nicht.
Der Akku hat eine Kapazität von 3000 mAh. Für ein Tablet ist das sehr wenig. Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit mit 8 Std. an. Für mich bedeutet das in der Praxis, das ich das Stream auch bei moderater Nutzung etwa alle 2 Tage wieder aufladen muss.
Die 32 Gigabyte an Speicherplatz, die das HP Tablet mitbringt, gehen dafür absolut in Ordnung, obwohl man bedenken muss, dass auch im Auslieferungszustand nur etwa 23 GB davon frei sind. Dank der Office 365 Lizenz kommen ohnehin noch 1 TB Cloud-Speicher auf OneDrive hinzu. Und per micro SD Karte lässt sich der Speicher auch noch mal um bis zu 32 GB erweitern. Wenn man nicht haufenweise Spiele installieren will (und so viele gute hält der Windows 8 Store, unter uns gesagt, derzeit auch nicht parat), dürfte der Speicherplatz unterm Strich kein Problem darstellen.
Zu bemängeln ist hier nur, dass der Steckplatz für die SD-Speicherkarte nicht von Außen zugänglich ist. Stattdessen muss man die Gehäuserückseite abnehmen, was vor allem die ersten 2-3 Male ziemlich schwierig ist (und mich fast einen Fingernagel gekostet hätte). Der Akku ist zwar verklebt, ließe sich aber prinzipiell austauschen. Allerdings fällt es mir schwer darin irgendeinen Vorteil zu sehen. In sofern empfinde ich die abnehmbare Gehäuseabdeckung und den dahinter versteckten microSD-Karten Schlitz als unpraktische Lösung.
Fazit
Bei einem Preis von unter 100 Euro fällt es schwer ernsthaft am HP Stream 7 rumzumäkeln. Ausstattung und Verarbeitung gehen absolut in Ordnung und im Grunde leistet es all das, was ich von einem Tablet erwarte. Der Minimalismus, den HP hier an den Tag legt, hat für sich genommen auch einen gewissen Charme. Die Frage „wieviel Tablet braucht der Mensch“ kann man durchaus so beantworten, wie es der Traditionshersteller hier getan hat, mit einem kleinen, dicken, aber durch und durch brauchbaren 7 Zoll Gerät.
Andererseits fällt es mir ebenso schwer mich für das HP Stream 7 zu begeistern. Es ist einfach kein Gerät, von dem ich behaupten könnte, das man ihm das günstige Preisschild nicht anmerkt. Allein die Enttäuschung über das klobige Design konnte ich auch nach einer längeren Testphase nicht abschütteln. Weitere Kritikpunkte sind der kleine Akku und die unpraktische Platzierung der Speicherkarte. Auch das Display kann den low-end Charakter des Gerätes nicht vollständig verbergen.
Um also die Eingangsfrage zu beantworten: Nein, wer ein günstiges Angebot erwischt, macht mit dem HP Stream 7 nichts „falsch“. Ich persönlich würde dennoch lieber ein paar Euro mehr für ein Dell Venue Pro 8 oder das Archos 80 Cesium ausgeben. Diese günstigen Windows Tablets sind auch nicht frei von Kompromissen, hinterlassen unterm Strich aber den hochwertigeren Eindruck.
HP Stream 7 Signature Edition bei Microsoft kaufen (Tipp: Promocode probieren)
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POSITIV
Unschlagbar günstiger Preis
Solide Verarbeitung
32 GB Speicher + microSD Support
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NEGATIV
Für ein 7 Zoll Tablet sehr klobig
Geringe Akkulaufzeit
SD-Speicherkarte schwer zugänglich
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