68 mm x 136 mm x 7.5 mm
99,6 Gramm
4,7 Zoll IPS-LCD
1280×720 Pixel
8 Megapixel, Autokus, LED-Blitz
Qualcomm Snapdragon 200 Quad-Core @1,2 Ghz
1 GB
8 GB (erweiterbar per microSD)
1750 mAh (wechselbar)
Dual-SIM, Umgebungslichtsensor, 3 Wechselcover inklusive
Das Trekstor WinPhone 4.7 HD bringt mich ein wenig in Verlegenheit. Als bekennender Lumia Fan verteidige ich seit Jahren meine liebsten Smartphones gegen den Schlankheitswahn mancher Konkurrenten. („Ja, es ist etwas schwerer und wuchtiger, aber dafür auch wertig und stabil usw.“) Nun kommt von TrekStor dieses Windows Phone Leichtgewicht: 4.7 Zoll, 7.5 mm dick, sage und schreibe 99,6 Gramm leicht. Und ich muss zugeben: es ist schon sehr geil. In der Hand fast schwerelos, in der Hosentasche kaum spürbar. Und gerade beim Sport (für viele Leute eines der natürlichen Einsatzgebiete eines Smartphones) ist es verdammt angenehm weniger Ballast rumschleppen zu müssen. Schlankeits“wahn“ muss nicht sein, aber er hat auch seine guten Seiten.
Design und Verarbeitung
Bei alledem macht das WinPhone einen durchaus soliden Eindruck. Ich würde mich nur ungern draufsetzen, allerdings hat man auch nicht das Gefühl, dass es jederzeit in der Mitte durchbrechen könnte. Als „Handschmeichler“ kann man das dünne Gerät – trotz seiner abgerundeten Kanten – nicht gerade bezeichnen, dafür gibt es einfach zu wenig Material, das sich an die Handflächen schmiegen könnte. Dank seiner schlanken und länglichen Bauweise lässt sich das WinPhone aber dennoch gut umgreifen und sicher in der Hand halten. Für mich persönlich ist das Display mit 4,7 Zoll eher klein, viele User dürften das kompakte Format aber als angenehm empfinden.
Die Verarbeitungsqualität ist dem Preis angemessen. Für 149 Euro (UVP, ohne Vertrag) kann man kein Aluminium erwarten, die Künststoffhülle sitzt aber bombenfest, schließt gut mit dem Rahmen ab und kommt vor allem gleich in 3-facher Ausführung. Neben dem üblichen matt-schwarzen Cover legt TrekStor auch noch zwei Wechselcover in den Farben rot und gelb bei. Diese sind zwar nur lackiert und auf Grund ihres glänzenden Finishs anfälliger für Fingerabdrücke, trotzdem ist das ein cooler Bonus, der das WinPhone (jenseits der vielleicht etwas zu gewollt patriotischen Note) vielseitiger macht. Wenn das dezente Schwarz zu langweilig wird, kann man dem Smartphone mit wenigen Handgriffen durch das sportliche Rot oder poppige Gelb einen völlig neuen Look verleihen. Das kann alles nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass das Design ansonsten ein wenig konventionell ist. Der Stylefaktor ist aber allein schon auf Grund der schlanken Außenmaße gegeben.
Ein netter Bonus ist übrigens auch die Displayschutzfolie, die auf dem WinPhone 4.7 HD schon im Auslieferungszustand passgenau aufgeklebt ist. Auch die Tatsache, dass TrekStor ein USB-Datenkabel samt Netzstecker beilegt soll hier erwähnt werden, weil das in dieser Preisklasse längst nicht mehr selbstverständlich ist. Bei 149 Euro addiert sich das zusammen mit den Wechselcovern zu einem großzügigen Zubehörpaket, für das es durchaus Pluspunkte gibt.
Display
Das Display des WinPhone 4.7 HD war eine äußerst positive Überraschung. Die 720p Auflösung (1280×720 Pixel) verteilt auf 4,7 Zoll ergeben eine Pixeldichte von ordentlichen 312 ppi und damit ein schönes, scharfes Bild. Darüberhinaus überzeugt das IPS HD-Display auch durch einen tollen Kontrast, ein sattes, dunkles Schwarz und gute Helligkeitswerte. Auch an der Blickwinkelstabilität gibt es nichts zu meckern. Die Farben sind so kräftig, dass ich mich im ersten Moment gefragt habe, ob hier nicht sogar ein OLED-Display verbaut ist (ist es nicht). Einziger Kritikpunkt ist, dass der Bildschirm relativ stark spiegelt, was allerdings auch an der Folie liegen könnte. Mein überschwängliches Lob soll nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass das Display weit entfernt von high-end ist. Gemessen an der Preisklasse des Gerätes ist es aber sehr sehr gut.
Das Display-Glas ist übrigens kein Corning Gorilla Glas, sondern ein anderes chemisches gehärtetes Glas namens Asahi Dragontrail, das etwa auch im Sony Xperia Z3 zum Einsatz kam und über vergleichbare Widerstandsfähigkeit verfügen soll.
Der Touchscreen reagierte bei unserem Testgerät gut, Eingabefehler oder ähnliches waren kein Thema. Das „pinch to zoom“, also das Reinzoomen in ein Foto durch auseinanderspreizen zweier Finger, war manchmal ein bisschen träge – hier dürfte es sich aber eher um ein Performance-Problem, als ein Touchscreen-Problem handeln (siehe unten).
Kamera
Die 2 Megapixel Frontkamera ist sehr ordentlich und sowohl Skype- als auch Selfie tauglich. Die Hauptkamera ist Mittelklasse, 8 MP hin oder her. Trotz der höheren Auflösung würde ich sie etwa ein gutes Stück unter dem Lumia 730 einordnen. Schwächen zeigen sich – wie üblich – bei schwierigeren Lichtverhältnissen. Bei Gegenlicht neigt die Kamera zur Überbelichtung, bei schwachem Licht zu Bildrauschen oder verwackelten Aufnahmen.
Dank Auto-Fokus, LED Blitz, einer ordentlichen Auflösung und relativ kurzen Auslösezeiten ist das WinPhone dennoch Schnappschuss-tauglich. Unter günstigen Bedingungen gelingen auch durchaus schöne, scharfe Aufnahmen. Sehr viel mehr sollte man allerdings nicht erwarten.
Akku, Speicher, SIM-Karten
Die Rückschalen des TrekStror WinPhone lassen sich natürlich nicht nur zwecks Farbwechsel abnehmen. Darunter verbirgt sich ein austauschbarer Akku, ein microSD Karten-Slot, sowie zwei Steckplätze für micro SIM Darten. Das TrekStor WinPhone unterstützt also Dual-SIM, was durchaus praktisch ist, allerdings nur mit 3G Geschwindigkeit. Die Speichererweiterung ist besonders wertvoll, weil der interne Speicher mit 8 GB eher bescheiden ausfällt. Da man mit Windows Phone aber sogar Apps und Spiele direkt auf Speicherkarte installieren kann, ist man dank microSD Support bestens ausgestattet.
Der herausnehmbare Akku hat eine Kapazität von 1750 mAh. Das ist ziemlich wenig. In meinem Test bin ich mit dem WinPhone dennoch gut durch den (Arbeits-)Tag gekommen, mehr als das ist bei intensiver Nutzung allerdings nicht drin.
Hardware und Performance
In Sachen Performance gibt es Nichts, weswegen man das TrekStor WinPhone durchfallen lassen müsste. Alle Games, die ich ausprobiert habe, waren absolut spielbar. Apps starten angemessen schnell. Der Touchscreen reagiert gut. Und dank 1 GB Arbeitsspeicher lassen sich auch wirklich alle Apps und Spiele auf dem Gerät installieren.
Dennoch gibt es einen deutlichen Schwachpunkt und zwar den Snapdragon 200 Prozessor. Ich habe schon viele Windows Phones mit Snapdragon 200 getestet und sage immer das gleiche (siehe hier, hier oder hier). Ja, WP 8.1 ist auch auf dem low-end Prozessor absolut alltagstauglich. Aber es ist eben nicht ganz die butterweiche Erfahrung, die ich gewohnt bin und eigentlich auch erwarte.
Die Perfomance-Einbußen zeigen sich beim TrekStor WinPhone keineswegs in praktischen Einschränkungen, wohl aber in kleinen Details. Beim langsamen Scrollen wirkt die Bewegung etwas zittrig. Animationen, etwa beim Öffnen und Schließen einer App, kommen manchmal für den Bruchteil einer Sekunde ins Stottern. Das ein oder andere Spiel habe ich auch schon mit höheren Bildraten gesehen. Das ist alles nicht dramatisch (gefühlt liegt die Performance des TrekStor WinPhone etwa über dem ähnlich ausgestattenen Lumia 535), aber die Schwächen sind leider spürbar, zumindest dann, wenn man Besseres gewöhnt ist.
Ich persönlich habe das als störend empfunden, möchte den Kritikpunkt aber auch nicht überbetonen. Wer ein Android Phone für 150 Euro kauft, der erwartet womöglich gar keine einwandfreie Performance. Bei Windows Phones ist es hingegen so, dass man selbst als Poweruser von einem Lumia 930 zu einem Lumia 830 oder 730 greifen kann, ohne einen Leistungsunterschied zu spüren. Die Modelle mit Snapdragon 200 – unter ihnen das TrekStor WinPhone 4.7 HD – fallen dagegen ein kleines Stück ab.
Man sollte an dieser Stelle auch erwähnen, dass das WinPhone 4.7 HD eigentlich ein alter Bekannter ist, zumindest für jene, die auch etwas exotischere Windows Phone Releases verfolgen. TrekStor hat hier nämlich das Referenz-Design des Chip-Herstellers Qualcomm lizenziert, das schon seit einigen Monaten, in etwas anderer Optik, als Yezz Billy 4.7 sowie als AllView W1 I vermarktet wird. Die Hardware ist also nicht mehr topaktuell, kann aber auch längst noch nicht als „überholt“ gelten (so sehr ich mir auch wünschen würde, dass der Snapdragon 200 bald in der Versenkung verschwindet.)
Für unsere Bewertung – und für die Kaufentscheidung des Kunden-, sollte die Existenz dieser Zwillings-Modelle ohnehin nebensächlich sein. Jetzt, in dieser Aufmachung, zu diesem Preis (die erste UVP des NBilly 4.7 lag bei 249 €) und mit einem einigermaßen namhaften deutschen Hersteller im Rücken, verdient das superleichte Windows Phone eine unvoreingenommene (Neu-)Bewertung.
Software: TrekStor ist nicht Microsoft
Jenseits der Lumia Reihe haben es andere OEM bisher kaum geschafft sich auf dem ohnehin schon überschaubaren Windows Phone Markt durchzusetzen. Auch das deutsche Unternehmen TrekStor präsentiert mit dem WinPhone 4.7 HD nun sein allererstes Windows Phone und muss noch beweisen, dass sie es mit der Unterstützung unserer Plattform wirklich ernst meinen. Dabei haben die Löracher bereits 3 Update-Versprechen abgegeben, wovon das erste bereits eingelöst wurde.
Bei den ersten ausgelieferten Geräten war die Belegung der Hardware-Navigationstasten (die Windows untypisch nur mit 3 Punkten statt mit den üblichen Symbolen markiert sind) seltsamerweise vertauscht: links die Such-Taste, rechts der zurück-Knopf. Ein erstes Firmware-Update hat die Welt hier wieder vom Kopf auf die Füße gestellt.
Nun hoffe ich, dass genauso schnell das Update auf das GDR 1 von Windows Phone 8.1 (entspricht Lumia Denim) ausgeliefert wird. Denn die aktuellste Version des Betriebssystems mit der digitalen Assistentin Cortana ist derzeit noch nicht auf dem WinPhone vorhanden.
Zu guter Letzt hat TrekStor auch das Upgrade auf Windows 10 zugesagt, das in der zweiten Jahreshälfte fertig sein wird. Klar, versprechen ist eine Sache, Umsetzen eine andere, aber die Aussage von TrekStor gegenüber WindowsUnited war hier unmissverständlich und technisch bringt das WinPhone 4.7 HD auch alles mit, um für die nächste Version von Microsoft’s mobilem Betriebssystem gerüstet zu sein.
Ein paar kleine Nachteile hat man allerdings schon, wenn man zu einem Windows Phone greift, auf dem nicht „Nokia“ bzw. „Microsoft“ steht. Zum Beispiel hat man auf dem TrekStor WinPhone nicht die Lumia Camera App, sondern nur die standard Kamera App, die zwar relativ flott ist, aber deutlich weniger Einstellungsmöglichkeiten bietet. Zweitens fehlen gewisse Features wie das Blockieren gewisser Anrufer oder die Unterdrückung der eigenen Rufnummer. Mir wäre das gar nicht aufgefallen wenn mein Kollege Leo nicht drauf aufmerksam gemacht hätte und in der Regel kann man entsprechende Netzeinstellungen auch über den Provider vornehmen. Dass solche Optionen (noch) nicht im Betriebssystem integriert sind und auf vielen Nicht-Lumias fehlen, könnte für den ein oder anderen dennoch ärgerlich sein.
Features wie den „Glance Screen“, das „double-tap-to- wake“ oder den dezidierten kamera-Button darf man beim TrekStor WinPhone ohnehin nicht erwarten. In dieser Preisklasse sind sie mittlerweile aber auch bei den Lumias längst nicht mehr standard. Dafür ist die beliebte Navigation HERE Drive+ sowie der Karten-Dienst HERE Maps längst für alle Smartphones verfügbar und auf dem TrekStor WinPhone sogar vorinstalliert.
Fazit
Die stärksten Argumente des TrekStor WinPhone 4.7 HD liegen buchstäblich auf der Hand. Mit seiner kompakten Bauweise und einem Gewicht von unter 100g ist es beeindruckend leicht und luftig und eine reizvolle Alternative zu den traditionell eher bulligen Lumias. Weitere Pluspunkte sind das schöne Display, das großzügige Zubehör-Paket und der günstige Preis.
Darüber hinaus bietet das Windows Phone von TrekStor aber „nur“ solide Einsteiger-Klasse: dem Preis angemessen, aber nichts, was anspruchsvolle User begeistern kann. Das ist schade, denn der so fortschrittlich wirkenden Leichtbauweise hätte ein bisschen mehr Power gut zu Gesicht gestanden. So bleibt das WinPhone aber nicht nur physisch, sondern ein technisch ein Leichtgewicht und verpasst damit knapp den K.O.-Schlag. Mit einem Snapdragon 400 Prozessor und einer etwas besseren Kamera hätte ich das TrekStor WinPhone auf jeden Fall uneingeschränkt empfehlen können (und vielleicht sogar meiner Freundin gekauft). So kann ich das Smartphone immer noch empfehlen, allerdings nur Usern, die bereit sind, bei den entsprechenden Punkten Kompromisse zu machen.
Mit dem Lumia 640 droht außerdem mal wieder (zu) starke Konkurrenz von Microsoft höchstpersönlich, die es dem Newcomer schwer machen dürfte. Das TrekStor WinPhone hat nichtsdestotrotz den WOW-Effekt auf seiner Seite. Fast jeder, der das federleichte Windows Phone zum ersten Mal in die Hand nimmt, ist sogleich überrascht und beeindruckt. Und bei einem 150 Euro Smartphone will das schon was heißen.
TrekStor WinPhone 4.7 HD bei Notebooksbilliger kaufen
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POSITIV
Super leicht und dünn
Schönes Display
3 Wechselcover + Display-Folie inklusive
Günstiger Preis
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NEGATIV
Leichte Performance Schwächen
Mittelmäßige Kamera
Fehlende Software-Features
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Mittlerweile ist das Update mit Cortana eingetroffen.
Das Handy ist super gut verarbeitet, stylisch.
Es reicht auf jeden Fall aus und ist um Welten beser als Lumia 4xx, 5xx und 6xx Smartphones!