Webbrowser sind unser Tor ins World Wide Web. In der Geschichte des Internets sind so einige Browser gekommen und gegangen, nur der Internet Explorer war quasi immer da – mittlerweile seit 20 Jahren. Geliebt wird er allerdings seit langem nicht mehr.
Deshalb wagt Microsoft den Bruch mit der Vergangenheit und entwickelt unter dem Codenamen Spartan einen neuen Webbrowser für Windows 10. Dadurch, dass der aktuelle Internet Explorer für die Kompatibilität mit älteren Seiten und Web-Anwendungen erhalten bleibt, bekommt Spartan einen „fresh start“ und kann das Erbe des schwerfälligen IE abschütteln.
Gerade in Sachen Kompatibilität beschreitet Microsoft mit Spartan neue Wege, wie das Spartan-Team nun in einem Blog-Eintrag erklärt hat. Für die allermeisten User ist es natürlich das Hauptkriterium eines guten Webbrowsers, dass die Seiten, die sie besuchen, auch ordentlich dargestellt werden. „Don’t break the Internet“, lautet deshalb das Motto. Um das sicherzustellen, testete Microsoft den Internet Explorer stets auf den ungefähr 9000 meistbesuchten Internetseiten, die immerhin für rund 88% des Web-Traffics verantwortlich sind. Nur wenn eine neue Version des IE hier besser performte als der Vorgänger, wurde sie veröffentlicht.
Mittlerweile hat Microsoft aber erkannt, dass das nicht ausreicht. Denn die User treiben sich nunmal auch in den hinteren Ecken des Internets rum und senden von dort haufenweise Bug-Reports an das IE Team. Für Spartan hat man sich deshalb eine neue Strategie ausgedacht. Dabei greift Microsoft auf den Bing Crawler zurück, der täglich auf Millionen von Webseiten unterwegs und damit auch „das lange Ende“ des Internets ausschöpft. Und weil man natürlich nicht das gesamte Internet eine Seite nach der anderen abarbeitne und testen kann, lautet das Ziel, Muster zu identifizieren, die für die Großen genauso relevant sind wie für die unzähligen kleiner Websites.
Wird damit nicht nur alles anders, sondern auch alles besser? Bald werden wir es wissen. Ich bin auf jeden Fall sehr zuverichtlich, was „Spartan“ angeht. Und ihr?
Quelle: IEBlogs via Dr.Windows